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Alkohol

Der Trinkalkohol wird durch Vergärung von Zucker aus verschiedenen Grundstoffen gewonnen.
Unter anderem werden Getreide, Früchte und Zuckerrohr zu seiner Herstellung verwendet. Der Alkoholanteil der daraus entstehenden Getränke ist unterschiedlich: Bier enthält je nach Sorte 4-8 Volumenprozent (Vol.-%) und Wein liegt bei 10-13 Vol.-%. Bei hochprozentigen Alkoholsorten wie Wodka oder Whiskey wird der Alkoholgehalt durch Destillation teils deutlich erhöht. Alkoholsorten mit 50 Vol.-% und höher werden hierdurch gewonnen.

 

Aufnahme und Wirkung

Alkohol gelangt überwiegend über die Schleimhäute des Dünndarms in den Blutkreislauf, nur ein kleiner Teil über den Magen. Das Maximum der Blutalkoholkonzentration (BAK) – gemessen in Promille – wird innerhalb von etwa 30 bis 75 Minuten erreicht. Wie viel Alkohol vom Körper resorbiert, also aufgenommen wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Alkoholmenge, die Trinkgeschwindigkeit, das Körpergewicht und das Geschlecht spielen eine Rolle. Frauen haben einen geringeren Körperwasseranteil als Männer, so dass die Blutalkoholkonzentration schneller ansteigt. Das bedeutet, Frauen werden in der Regel schneller betrunken. Zudem spielt die Abbaugeschwindigkeit eine Rolle. Diese beträgt konstant zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde. Bei Alkoholabhängigen wurden teils höhere Abbaugeschwindigkeiten von bis zu 0,35 Promille pro Stunde gefunden.

Die erlebte Wirkung von Alkohol hängt dabei in erster Linie von der getrunkenen Menge ab, aber auch von der körperlichen und seelischen Verfassung sowie der Gewöhnung. Der Rauschzustand kann daher bei identischer Blutalkoholkonzentration (Promille) durchaus variieren. In geringeren Mengen hat Alkohol typischerweise eine enthemmende Wirkung. Die Stimmung verbessert sich und die Kontaktfreudigkeit nimmt meist zu. Größere Mengen Alkohol führen jedoch zu massiven Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen. Die Koordinationsfähigkeit und Sprache werden zunehmend beeinträchtigt. Schließlich stellen sich Müdigkeit und Benommenheit ein, die bei hohen Mengen Alkohol in Bewusstlosigkeit mündet.

 

Akute Risiken

Akute Risiken ergeben sich in erster Linie bei höheren Trinkmengen. Ab etwa 1 Promille spricht man vom Rauschstadium. Das räumliche Sehen und die Orientierung verschlechtern sich, die Reaktionsfähigkeit wird erheblich gestört. Fatalerweise steigt die Risikobereitschaft, während das Urteilsvermögen herabgesetzt wird. Dadurch kommet es im Alkoholrausch häufig zu Unfällen, oft durch leichtsinniges Verhalten. Besonders im Straßenverkehr hat Alkoholkonsum meist schwerwiegende, vergleichsweise häufig auch tödliche Unfälle zur Folge.

Aufgrund der enthemmenden Wirkung neigen manche Menschen unter dem Einfluss von Alkohol auch häufiger zu aggressivem Verhalten und Gewalt. Alkoholisierte Personen sind jedoch nicht nur Täter, sondern auch Opfer von Gewalt.

Besonders extreme Formen des Rauschtrinkens werden umgangssprachlich auch als „Komasaufen“ bezeichnet, womit eine mögliche Folge des exzessiven Alkoholmissbrauchs genannt ist. Denn ab etwa 3 Promille droht Bewusstlosigkeit. Der Körper unterkühlt sehr schnell, Schutzreflexe werden ausgeschaltet. Schließlich kann sich ein lebensgefährlicher Atemstillstand einstellen, wenn nicht umgehend Notfallmaßnahmen eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang ist es besonders bei so genannten „Trinkspielen“, bei denen um die Wette getrunken wird, schon zu Todesfällen gekommen.

 

Langzeitfolgen

Alkohol verteilt sich durch die Blutbahn im ganzen Körper. Länger andauernder Alkoholmissbrauch kann daher beinahe alle Organe schädigen. Vor allem die zerstörerische Wirkung auf das Gehirn ist hier zu nennen. Neben verschlechterten Konzentrations- und Gedächtnisleistungen kommet es auch zu Persönlichkeitsveränderungen. Im fortgeschrittenen Stadium werden sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem erheblich beschädigt. Am Ende der intellektuellen Degeneration steht das Korsakow-Syndrom, eine Demenzerkrankung, bei der Betroffene sich keine neuen Informationen mehr merken können.

Eine typische Folge chronischen Alkoholkonsum sind Veränderungen der Leber, die beim Abbau von Alkohol die Hauptlast zu tragen hat. Zunächst schwillt die Leber durch Fetteinlagerungen an, eine Alkoholfettleber entsteht.

Erschwerend kann bei allen Formen von Lebererkrankungen eine Alkoholhepatitis hinzukommen. Das ist eine durch Alkohol hervorgerufene Entzündung der Leber. Langjähriger Alkoholmissbrauch gilt zudem als ein Risikofaktor für Leberkrebs und anderer Krebserkrankungen, worunter vor allem Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs sowie Brustkrebs bei Frauen zu nennen sind.

 

Abhängigkeit

Ob im Supermarkt, an der „Tanke“ oder beim Imbiss um die Ecke: Bier, Wein und Spirituosen sind jederzeit legal verfügbar, sofern das Mindestalter für den Erwerb erfüllt wird. Dadurch ist der Konsum von Alkohol sehr weit verbreitet und fester Bestandteil vieler gesellschaftlicher Anlässe. Dahinter verbirgt sich eine große Gefahr, denn die leichte Verfügbarkeit einer Droge gilt als eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer Abhängigkeit. In Deutschland gelten rund 1,3 Millionen Menschen als alkoholabhängig.

Die Verfügbarkeit alleine erklärt aber noch keine Abhängigkeit. Vielmehr spielen immer auch andere Faktoren wie ungünstige soziale Bedingungen eine Rolle. Beispielsweise ist bekannt, dass Kinder alkoholkranker Eltern ein erhöhtes Risiko haben, später selbst eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Die Folgen der Abhängigkeit sind oft verheerend. Neben den körperlichen Folgen des Alkoholmissbrauchs machen sich meiste psychische Probleme bemerkbar wie Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Depressionen bis hin zur Selbstmordgedanken. Vor allem im sozialen Bereich kann es zu nachhaltigen Veränderungen kommen. Oft leiden die Menschen im näheren Umfeld unter den Auswirkungen der Alkoholabhängigkeit. Beziehungen und Ehen zerbrechen, besonders betroffen sind Kinder von alkoholkranken Eltern. Nicht selten verlieren Personen durch langjährigen Alkoholmissbrauch ihren Arbeitsplatz, was weitere Probleme mit sich bringt, die womöglich wieder zum Alkoholkonsum führen.

 

Quelle: https://www.drugcom.de, Drogenlexikon, Buchstabe A, Alkohol

 

Weitere Informationen findest du hier:

https://www.kenn-dein-limit.de

https://www.kenn-dein-limit.info

https://www.null-alkohol-voll-power.de

 

Infomaterialien zum Thema findest Du hier:

https://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/