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Computerspielsucht

Für die meisten Jugendliche spielen Computer und Internet im Alltag eine extrem wichtige Rolle.
Sicher auch für dich. Ob du nun mit deinen Freundinnen oder Freunden chattest, das neueste Computerspiel ausprobierst, eine Stream schaust oder einfach nur ein paar Hausaufgaben damit machst – irgendwie ist der Computer immer mit dabei.

Faszination Video- und Computerspiele

Computerspiele sind nicht gleich Computerspiele. Wenn du einmal genauer hinschaust, kannst du das selbst feststellen. Es macht eben einen Unterschied, ob du nur ein paar Tetris-Bausteine sortierst oder ob du dich in eine komplette virtuelle Onlinewelt begibst. Gerade Online-Rollenspiele üben auf viele Leute einen enormen Reiz aus. Dafür gibt es Gründe. Denn diese Spiele bringen ein paar Eigenschaften mit, die andere Spiele so nicht haben. Beispielsweise sind sie oft ohne absehbares Ende. Und um wirklich erfolgreich zu sein und die richtig schweren Aufgaben zu lösen, musst du dich mit anderen Spielerinnen und Spielern zusammenschließen.

Ein neues Spiel ist immer spannend, ist doch klar. Das heißt, am Anfang spielst du viel, vielleicht auch mal ein bisschen zu lang. Die meisten Spiele werden aber früher oder später langweilig. Das kennst du sicher auch. Entweder der Reiz ist weg oder du hast das Spiel durchgespielt, alle Level gemeistert, oft kommt man aber auch an einem bestimmten Punkt einfach nicht weiter. Das kann einem schon mal die Lust aufs Weiterspielen vermiesen. Und eigentlich ist das auch ganz gut so. Denn du sollst ja nicht nur noch vor dem Computer hängen.

Was du nicht vergessen darfst: Es gibt jede Menge Firmen und Leute, die an einem Computerspiel verdienen. Bei manchen Spielen kannst du virtuelles Geld kaufen, um dir damit neue Waffen oder Rüstungen anzuschaffen. Bei vielen vor allem kostenlosen Spielen bist du aber gezwungen, Zusatzmaterial zu kaufen, um überhaupt im Spiel weiterzukommen. Bezahlen musst du die virtuelle Währung oder die Extras in jedem Fall mit deinem echten Geld. Manche Leute versteigern sogar ihre virtuellen Währungen oder Grundstücke im Internet! Am Ende hast du also vielleicht nicht nur das Spiel bezahlt, sondern noch viel mehr.

Wenn du zu viel Zeit vor dem Computer und dem Internet verbringst, kann das ganz unterschiedliche Folgen haben: Meistens gibt es irgendwann Ärger mit der Schule oder den Eltern, weil du nicht mehr so viel für die Schule machst oder schlechter wirst, vielleicht sogar, weil du drohst, sitzen zu bleiben. Je länger du am Computer sitzt, desto weniger Zeit hast du auch, um deine Freundinnen und Freund zu treffen.

Außerdem kannst du das manchmal sogar körperlich spüren, wenn du statt rauszugehen stundenlang vor dem Computer hängen geblieben bist. Der Rücken tut weh und du fühlst dich müde und platt. Manche vergessen sogar zu essen oder essen viel zu viel, sodass sie spürbar ab- oder zunehmen. Ab und an hast du vielleicht das Gefühl, nicht mehr so fit zu sein wie früher, dich nicht mehr so konzentrieren zu können. Oder du fühlst dich fremd in deiner Umgebung.

Vielleicht warst du während der Schulzeit auch öfter schon mal unruhig, gereizt und genervt, weil du nicht weiterspielen oder –surfen konntest und dich stattdessen mit anderen Dingen beschäftigen musstest. Alle möglichen Sachen, die nichts mit Computer zu tun haben, machen dir keinen Spaß mehr. Das Interesse an deinem Hobby hast du irgendwie verloren.

Wenn einige dieser Beschreibungen auf dich zutreffen, verbringst du vielleicht schon zu viel Zeit vor dem Computer und solltest etwas daran ändern.

Keiner will süchtig sein. Denn Sucht bedeutet immer, von etwas nicht lassen zu können, das einem nicht gut tut. Dass Alkohol, Zigaretten oder Glücksspiel abhängig machen können, wissen wir alle. Aber auch Computerspiele oder Internet können gefährlich werden, möglicherweise süchtig machen. Wer zu viel vor dem Computer hängt und sein echtes Leben vernachlässigt, kann mit schweren gesundheitlichen Folgen und Problemen in der Familie, im Freundeskreis und in der Schule rechnen. Es ist deshalb wichtig, dass du dich davor schützt. Indem du deine Computernutzung aufmerksam im Blick hast und ein paar einfach Regeln befolgst, kannst du verhindern, dass es soweit kommt.

Wenn du dir unsicher bist, ob die Art und Weise, wie du deinen Computer oder das Internet benutzt, noch okay ist, kann dir unser Selbsttest erste Klarheit bringen. (https://www.ins-netz-gehen.de/lass-dir-helfen/welche-hilfe-gibt-es) Indem du ein paar Fragen beantwortest, kannst du selbst checken, ob du mit Computer und Internet so umgehst, dass du keinen Schaden nimmst.

Zusätzlich hast du natürlich immer auch die Möglichkeit, dich woanders zu informieren oder beraten zu lassen, wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst. Dabei ist es egal, ob du dir noch unsicher bist, wie es mit deinem Computerkonsum weitergehen soll oder ob du schon weißt, dass du etwas daran ändern möchtest. Auch wenn du selbst gar nicht direkt betroffen bist, aber jemanden aus deiner Familie oder Freundeskreis helfen willst, kann du die Profis in der Beratung um Rat fragen.

Konkrete Hilfe und Beratung findest du bei Beratungsstellen oder Kliniken, aber auch bei vielen Selbsthilfegruppen und natürlich im Internet. Und keine Sorge: Niemand wird dich dafür verurteilen, was du am Computer machst. In Beratungsstellen und Kliniken wirst du auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen, die verstehen, was dich beim Spielen, Surfen oder Chatten so fasziniert – aber auch, was es schwierig für dich macht.

Quelle: https://www.ins-netz-gehen.de

Weitere Informationen findest Du unter:

https://www.ins-netz-gehen.de, Online sein mit Maß und Spaß – Die BZgA-Jugendportal zum Thema „Internet- und Computerspielsucht“