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Glücksspielsucht

Beim Glücksspiel geht es um mehr. Es geht um die Hoffnung auf den (ganz großen) Geldgewinn.
Kein Glücksspiel ohne Risiko

Die Bedeutung des Wortes „Spielen“ wird grundsätzlich mit Spaß oder Geselligkeit verbunden. Spiele sind beliebt und gehören zum normalen Alltag dazu. Wer Glücksspiele spielt, will sein Glück versuchen, indem er auf den Zufall setzt, beispielsweise mit Hilfe eines Wettscheins, eines Lottoscheins oder eines Geldspielautomaten.

Ein Glücksspiel liegt dann vor, wenn für die Möglichkeit einer Gewinnchance ein Einsatzgeld verlangt wird und der Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Das entscheidende Merkmal von Glücksspielen ist, dass das Verlieren des Spiels gleichzeitig immer mit dem Verlust von Geld verbunden ist.

Manche Menschen können ihr Spielverhalten nicht mehr richtig kontrollieren und erleben oft große finanzielle Verluste beim Glücksspiel. In diesem Fall spricht man von Glücksspielsucht, einer anerkannten Erkrankung, für die es Hilfe gibt: Glücksspielsucht ist eine Krankheit.

Warum spielen wir? Der Reiz der Glücksspiele

Glücksspiele üben auf Menschen seit jeher einen besonderen Reiz aus. Menschen wollen spielen – sie suchen von Natur aus nach Abwechslung und neuen Erlebnissen, um Spannung bzw. den „Kick“ zu erleben.

Glücksspielangebote können überall genutzt werden: Zum Beispiel kann in der Imbissbude die Wartezeit aufs Essen mit Geldspielgeräten vertrieben werden, oder bei Sportwetten sind persönliche Gewinnprognosen des Lieblingsfußballvereins ein Anreiz, bei Glücksspielangeboten im Internet werden z.B. die eigenen Pokerfähigkeiten unter Beweis gestellt.

Der Reiz des erwarteten Geldgewinns macht das Spiel spannend und fördert einen höheren Geldeisatz. Je schneller die Spielabfolge eines Spiels ist, desto schneller kann man auch wieder Geld einsetzen. So ist das z.B. bei Geldspielgeräten mit Gewinnmöglichkeit in Kneipen, Gaststätten und Spielhallen: Ein Spiel dauert 3 bis 5 Sekunden. Wenige Sekunden also voller Spannung und Hochgefühl. Verlieren die Spielenden ihren Einsatz, wird schneller wieder Geld nachgeworfen – die Spannung wird erneut erlebt – da wird der Verlust des Geldeinsatzes nebensächlich, der Nervenkitzel ist es, auf den der Spielende aus ist.

Glücksspielsucht

Wie entsteht Glücksspielsucht? Menschen, die gerne Glücksspiele spielen, werden in der Regel nicht sofort spielsüchtig. Dass es dennoch Menschen gibt, die trotz erheblicher persönlicher Nachteile, wie z.B. größeren finanziellen Verlusten, weiter spielen, scheint häufig absurd und nicht nachvollziehbar – für Außenstehende genau so wie für Betroffene selbst. Deshalb ist es wichtig, sich über Glücksspiele und deren Wirkweise zu informieren. Dadurch kann der möglichen Entwicklung einer Spielsucht frühzeitig entgegen gewirkt werden.

Wer spielsüchtig ist, betrügt sich und andere

Ein Mensch, der zu viel spielt, kann die Fähigkeit verlieren, sich zu entscheiden, ob er dem Glücksspiel nachgehen möchte oder nicht. Spielende verlieren die Kontrolle über ihr Verhalten. Problematisches Glücksspiel zieht für die Betroffenen selbst, aber auch für deren Familie und Angehörige sowie Freunde oftmals ernste Folgen nach sich, unter denen alle Beteiligten leiden:

Lügen und Ausreden werden erfunden, um unangenehme Tatsachen zu verbergen, z.B., dass man den Monatslohn „verzockt“ hat.
Vertrauensvolle Beziehungen werden zerstört, weil die Spielenden sich oft gefühlsmäßig abwenden und sich ganz dem Spielen zuwenden.
Die existenzielle Lebensgrundlage geht verloren, z.B., weil das Geld für Lebensmittel oder die Miete fehlt.
Gemeinschaftliche Unternehmungen mit Freunden und Familie sind nicht möglich, weil Spielende dazu keine Zeit haben.
Glücksspielsucht ist eine Krankheit und bestimmt das Alltagsleben süchtig spielender Menschen. Sie nehmen fast jede Gelegenheit wahr zu spielen und vernachlässigen Familie, Berufsleben und soziale Kontakte. Normalen Alltagsproblemen und negativen Gefühlen weichen sie aus, indem sie spielen.

Beim „pathologischen (krankhaften) Glücksspiel“, so nennt man die Erkrankung im klinischen Vokabular, spricht man von einer stoffungebundenen Sucht oder auch von einer Verhaltenssucht. Sollte jemand die Tendenz zur Spielsucht bei sich selbst erkannt haben, ist es in jedem Fall wichtig sich frühzeitig beraten zu lassen.

Quelle: https://www.spielen-mit-verantwortung.de/

Weitere Informationen findest Du unter:

https://www.check-dein-spiel.de
https://www.spielen-mit-verantwortung.de
Infomaterialien zum Thema findest Du hier:

https://www.bzga.de/infomaterialien/suchtvorbeugung/