Das sogenannte „Humane Immundefizienz-Virus“, kurz HIV, schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte und löst – wenn es nicht behandelt wird – irgendwann AIDS aus.
Doch obwohl eine HIV-Infektion nach wie vor nicht heilbar ist, hat man durch eine rechtzeitige Behandlung gute Chancen, ein fast ganz normales Leben mit HIV zu führen.
Was ist HIV?
Die Abkürzung HIV steht für Human Immunodeficiency Virus, was so viel wie menschliches Immunschwäche-Virus heißt. Das HI-Virus schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte, die vor anderen Krankheitserregern schützen sollen.
Wird eine Infektion mit HIV nicht behandelt, so kann sich der Körper irgendwann nicht mehr gegen andere Erreger wehren und erkrankt schwer an normalerweise harmlosen Krankheiten. Diesen Zustand nennt man dann AIDS.
AIDS ist nicht gleich HIV
AIDS steht als Abkürzung für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ – übersetzt redet man von einer erworbenen Schwäche des Immunsystems. Hiervon wird erst dann gesprochen, wenn in Folge einer unbehandelten HIV-Infektion für AIDS typische Krankheiten, zum Beispiel eine bestimmte Form der Lungenentzündung, auftreten. AIDS ist also nicht gleich HIV – zumal AIDS heutzutage mit Medikamenten oft verhindert und sogar rückgängig gemacht werden kann.
Übertragung und Schutz
HIV kann durch den Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten weitergegeben werden, wenn diese auf offene Wunden oder auf Schleimhäute gelangen. Da HIV insbesondere in Körperflüssigkeiten vorkommt, die beim Sex eine Rolle spielen – in Sperma, Scheidenflüssigkeit, im Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und in (Menstruations-)Blut – sind die Übertragungswege vor allem ungeschützter Vaginal- und Analsex sowie die Aufnahme von Blut oder Sperma in den Mund beim Oralsex.
Im Vergleich zu anderen Krankheitserregern ist HIV aber schwerer übertragbar. Darum wird es in alltäglichen Situationen nicht weitergegeben, auch nicht beim Umarmen, Streicheln oder Küssen. Durch die Lust, durch Husten oder Niesen kann man sich ebenfalls nicht anstecken.
Mit HIV leben
Eine erfolgreich behandelte HIV-Infektion kann man heute als chronische Krankheit bezeichnen. Betroffene habe eine ähnliche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV. Und mehr noch: Ob Job, Freizeit oder Sexualität – HIV-positive Menschen können ein fast ganz normales Leben führen. Doch leider werden sie häufig Opfer von Ablehnung und Diskriminierung, Beleidigungen und sogar körperlichen Angriffen.
Deshalb: Mache dich schlau und zeige dich solidarisch! Denn mit genug Wissen und persönlichen Kontakt zu HIV-positiven Menschen können Vorurteile abgebaut werden, sodass HIV im gemeinsamen Alltag keine Rolle mehr spielt.
HIV-Risiken und Nicht-Risiken
In verschiedenen Lebenssituationen bestehen unterschiedlich große Risiken, sich mit HIV anzustecken. Und oft werden Risiken auch dort vermutet, wo tatsächlich gar kein Grund zur Sorge besteht…
Wann ist eine Ansteckung mit HIV möglich?
Eine Ansteckung mit HIV ist möglich, wenn infizierte Körperflüssigkeiten auf offene Wunden oder auf Schleimhäute gelangen. Da HIV in vielen Körperflüssigkeiten enthalten ist, die beim Sex eine Rolle spielen – in Sperma, Scheidenflüssigkeit, im Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und in (Menstruations-)Blut – kommt es vor allem bei ungeschütztem Sex zu einer Ansteckung.
Auch in der Schwangerschaft, während der Geburt und über die Muttermilch beim Stillen kann HIV auf das Kind übertragen werden. Durch eine umfassende medizinische Betreuung und durch die Behandlung mit HIV-Medikamenten kommt dies in Deutschland aber nur sehr selten vor. Außerdem wird jeder Frau während der Schwangerschaft ein HIV-Text angeboten.
Eine Übertragung durch Blutkonserven und Blutprodukte, zum Beispiel bei Operationen, kann ebenfalls vorkommen, in Deutschland ist dies aufgrund bestimmter Herstellungsverfahren und durch entsprechende Tests aber so gut wie ausgeschlossen.
Menschen, die Drogen gebrauchen, haben ein sehr hohes Infektionsrisiko, wenn sie Nadel, Spritzbestecke und Zubehör, etwa Tupfer, teilen. Wenn sie aber sterile Nadeln verwenden und auch das Zubehör nicht mit anderen Menschen teilen, verringert sich ihr HIV-Risiko deutlich.
Weitere Risiken bestehen, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Schleimhäuten des Auges oder mit größeren entzündeten Hautflächen in Kontakt kommen. Wenn das passiert, sollte man das Auge mit reichlich Wasser spülen und die betroffenen Hautstellen unter fließendem Wasser vorsichtig abwaschen.
Und wo gibt es keinen Grund zur Sorge?
HIV ist im Vergleich zu anderen Krankheitserregern ein schwer übertragbares Virus. Denn nur wenn eine ausreichende Menge von HI-Viren über Schleimhäute oder offene Wunden in den Körper gelangen, kommt es zur einer Übertragung. Kein Risiko besteht also zum Beispiel:
im Alltag, wenn man etwa ins Kino geht, gemeinsam Sport macht oder zusammen arbeitet
beim Anhusten oder Niesen
bei Insektenstichen
beim Küssen – auch bei Zungenküssen
bei engem Haut- und Körperkontakt, auch beim Schmusen oder beim Petting
Doch obwohl es in vielen Situationen gar keinen Grund zur Sorge gibt, erleben Menschen, die HIV-positiv sind, oft Zurückweisung. Grund dafür sind meist völlig falsche Vorstellungen von der Erkrankung und unbegründete Ängste. Medizinisch gesehen ist eine HIV-Infektion zwar nicht heilbar, dafür aber sehr gut behandelbar. Diskriminierung und Ausgrenzung sind jedoch nach wie vor ein Problem – und alle können dazu beitragen, daran etwas zu verändern!
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